Beton in Negativlaminiertechnik, Endbehandlung mit Wachspatina
Ausgangspunkt waren Schuberts "Lebendmaske" (wird im Internet irrtümlich
als Todesmasken bezeichnet) als authentisches Indiz für die Physiognomie
Schuberts, sowie die Schubert-Brille als markantes Detail seiner
Identität in den Porträts aus der damaligen Zeit. Die gemalten und
gezeichneten Zeugnisse ergeben eigentlich eine sehr diffuse Schnittmenge
seines Aussehens (die Fotografie war noch nicht erfunden). Die
Einbindung in das Ordnungsgefüge der damaligen Zeit
(Biedermeier/Romantik/Metternich), sowie sein "revolutionärer" Umgang
mit zeitgenössischen Konventionen (gesellschaftlich sowie musikalisch)
sollten in die Gestaltung der Büste einfließen! Dazu hat mich
Auftraggeber mit Musik des Komponisten "überschüttet", damit auch die
"Seele" seines Genies in der Büste zum Ausdruck kommen sollte . . !?
Diese narrativen Aspekte sichtbar werden zu lassen, war ein
"unbedingtes" Anliegen - deshalb auch die überladene "Umgebung" seines
Antlitzes: seine "rechte" Seite - steif, korrekt, konventionell in der
modischen Ausstattung mit steifem Metternich-Kragen / die "linke" Seite
- befreiend, unkonventionell, die Form aufbrechend. Die übliche,
einschnürende Biedermeier-Krawatte löst sich in einer
rhythmisch-melodischen Bewegtheit auf. Entsprechend auch die
komplementäre Gestaltung seiner "Frisur" - nach hinten aufstrebend vers.
nach vorn fallend . . . u.s.w.
Der eigentliche Akt des Komponierens findet hinter geschlossenen Augen
statt. Die Mimik spiegelt das Aufleuchten einer musikalischen Idee
wider. Die Brille ist eine unerlässliche Brücke zwischen innerer Idee
und der Realisation in ein äußeres Notenbild: oben - Idee hinter
geschlossenen Augen / unten - "musikalischer" Faltenwurf hinter der
(undurchsichtigen) Brille . . . "Kreativen Augen" können durchaus
Fragmente vom Violin- und Bass-Schlüssel in der Krawatten- und
Kragenzone entdecken . . .